Die FED hat eine Untersuchung veröffentlicht, welchen Effekt Quantitative Easing (also unorthodoxe expansive Geldpolitik wie der Ankauf von T-Bonds durch die FED) auf die Zinsstruktur hat, wie FT Alphaville berichtet: Demnach wurde durch die Politik die Zinsstrukturkurve insgesamt um 50 Basispunkte nach unten verschoben – wie die Autoren der Studie feststellen, ein überraschend großer Effekt, wenn man bedenkt, dass die Aktion für den Markt nicht überraschend war (und daher eigentlich vom Markt hätte antizipiert werden müssen).
John Kiff argumentiert im Blog des IMF, dass die Dominanz der Ratingagenturen endlich beendet werden muss.
Martin Wolf verzweifelt derweil am IFM, die zumindest in Hinblick auf wirksame Wirtschaftspolitik noch im alten Dogma gefangen sind: Überschuldete Staaten müssen demnach Haushalte drastisch zusammenstreichen, selbst wenn dies zu einem Zusammenbruch der Konjunktur (und damit verbunden weitere Rückgänge der Staatseinnahmen) führt. Hier scheint der IFM aber nur noch nicht in Politik umzusetzen, was von seinen Volkswirten schon festgestellt wurde, da ein Diskussionspapier des IFM zu dem Schluss kommt, dass Einschnitte im Staatshaushalt keinen positiven Wachstumseffekt haben.
Duff McDonald dokumentiert die Diskussion an der Wall Street, ob der Finanzsektor in den USA nicht ein klein wenig zu groß geworden ist – vernünftige Stimmen gehen davon aus, dass der Sektor ungefähr auf die Hälfte schrumpfen wird, oder, in den Worten von Marktbeobachter Jeremy Grantham
The financial services industry accounted for just 3% of GDP in 1965. By the end of 2007, that proportion was a remarkable 7.5%. This extra 4.5% would seem to be without material value except to the recipients.
Felix Salmon kommentiert den Denkfehler bei der Diskussion in den USA über die Steuererhöhung für Einkommen über 250.000 US-$: Wie auch Jonathan Chait betont, ist es ein Denkfehler anzunehmen, durch diese Erhöhung würden Haushalte mit einem Einkommen von 250k genauso besteuert werden wie Haushalte mit 5 Mio. Einkommen, da der höhere Steuersatz nur für das Einkommen angewendet wird, das über 250k liegt – bei einem Haushalt mit 250.001 $ also nur 1 $, aber beim Haushalt mit 5 Mio. 4,75 Mio.
Brad DeLong verdeutlicht, dass die Rezession – vor allem in den USA – ein Ergebnis des Nachfragezusammenbruchs ist, und dass deshalb Staatsausgaben nicht verringert werden sollten, und dass es noch genügend Spielraum bei der Neuverschuldung für die USA gibt.
Die IgNobel-Preise wurden vergeben. Gewürdigt wurden dieses Jahr u. a. die Arbeit von Rietveld und van Beest, die feststellen, dass Asthma-Symptome durch Achterbahn-Fahrten verringert werden können (Medizin), Stephens, Atkins und Kingston für den Nachweis, dass Schimpfen Schmerzen lindert (Frieden) und Pluchino, Rapisarda und Garofalo für das Ergebnis, dass Organisationen sich besser entwickeln würden, wenn Beförderungen zufällig verteilt würden (Management). Bemerkenswert natürlich auch die Arbeit von Zhang et. al., die für die Dokumentation des Fellatio bei Fledermäusen mit dem IgNobel-Preis für Biologie ausgezeichnet wurden.
Die Humor Session mit Youram Bauman bei der AEA:
Barry Ritzhold hat derweil 10 Vorschläge für einen neuen Goldman Sachs Claim.
Top 10 Ideas for Goldman Sachs New Ad Campaign
10. Under Buffett’s protection since 2008
9. Putting the zero in zero-sum game.
8. Government Bailout: $29 billion
SEC Settlement: $550 million
Doing God’s work? Priceless.7. Helping you forget about Bernie Madoff one CDO at a time
6. Goldman Sachs: America’s Counterparty
5. Let us do for you what we did for Greece.
4. Like we give a fuck what you think about us . . .
3. Goldman Sachs: There are some things money can’t buy. For everything else, there’s JPMorgan.
2. The Rothschilds were Pussies
And the number 1 advertising slogan for the new Goldman Sachs ad campaign:
1. We put the douche in fiduciary
Revolution zeigt, wie man in 14 Code-Zeilen mit R eine Animation der Mandelbrot-Menge erstellt. (Auf die Grafik klicken für die Animation)