Verstaatlichung kranker Banken findet noch mehr Unterstützung

In den Wirtschaftsblogs ist es ein hochaktuelles Thema – bin mal gespannt, wann die „offiziellen“ Medien darauf aufspringen. Wie auch immer, heute hat der Chief Economic Advisor der UBS George Magnus deutlich seine Meinung geäußert, dass für kranke Banken folgender Prozess der sinnigste ist: Verstaatlichung, Abspaltung der giftigen Wertpapiere in eine Bad Bank und Reprivatisierung der gesunden Reste.

Felix Salmon hat einen Beitrag von James Surowiecki, der sich kritisch zur Verstaatlichung äußert, aufgegriffen, und ist auf die wesentlichen Kritikpunkte gegen Verstaatlichung eingegangen.

Sam Jones von FT Alphaville hat auch seinen Standpunkt verdeutlicht – demnach wäre es wirtschaftlich nicht notwendig, die Banken zu verstaatlichen, da die meisten Risikopositionen der Banken ohnehin schon staatlich abgesichert sind, dass aber der politische Druck zur Verstaatlichung zunehmen wird, solange die Banken die Kreditvergabe weiter einschränken.

PS: Für mich gehört ja zum Stereotyp des Londoner Bankers die FT unter Arm – insofern ist die Forderung von Philip Stevens in der FT vielleicht nicht ganz zielgruppenadäquat:

I cannot think of a more popular policy than shooting the bankers and nationalising the banks. It might even win Mr Brown an election. Come to think of it, it could also be the way to get us out of this mess.

New on amazing discoveries

Jetzt neu im Einkaufs-Fernsehen: Die Aggregator (bad) bank – sie saugt giftige Wertpapiere auf wie ein Schwamm.

Gefunden bei lolfed.com. Dort gibt es auch ein Video mit Shamwow

USG Financial Sector

In der Diskussion um die langfristige Sanierung des (amerikanischen) Finanzsektors setzt sich, zumindest bei den Kommentatoren, die Sicht durch, dass ein einfacher Bail-out durch Schaffung einer bad bank nicht die Lösung ist, und dass unter Umständen nur eine vorübergehende Verstaatlichung wirklich Ruhe in den Markt bringen wird. Willem Buiter hat dies bereits Ende November – also gemessen an der Geschwindigkeit der Entwicklung vor einer Ewigkeit – in diesem Artikel für England gefordert. Heute meldet sich das washingtoner Büro des Economist, und hält diesen Schritt für die USA für richtig, und schließt sich damit an Paul Krugman und Felix Salmon an.  FT Alphaville hat noch ein paar Links mehr.

Update: Steve Waldman hat noch ein paar mehr Details zu Mechanismen und Motiven für mögliche Bankenverstaatlichungen, und ein paar weitere Link.

USG – United States Government, siehe auch HMG und VEB

Was war faul am amerikanischen Immobilienmarkt?

Das war faul am amerikanischen Immobilienmarkt:

Gefunden bei Calculated Risk

Zum Mitschreiben: Diese 50 Jahre alte Holzhütte in der Nachbarschaft des Highways soll 398.000 US-$ kosten.

Now for something completely different

Was zum Schmunzeln: Anscheinend gibt es in New York einen Partyveranstalter, der sich darauf spezialisiert hat, Mitarbeiterinnen der Modelwelt mit Mitarbeitern der Finanzwelt zusammenzubringen (s. FT Alphaville). Gleichzeitig berichtet der Spiegel, dass die Orgasmushäufigkeit von Frauen mit dem Einkommen der Männer stark korreliert ist (hier die Original-Studie).

[Platzhalter für eine Pointe]