Holländische Krankheit – Daten aus Brasilien

Caselli und Michaels haben anhand von Entwicklungsdaten brasilianischer Gemeinden den Einfluss der Öleinnahmen untersucht, und sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass Ausgaben für Infrastruktur, Gesundheit und Transfers zunehmen. Allerdings sind die Einkommenseffekte nicht gleichmäßig für die gesamte Bevölkerung:

Indeed, oil revenues increase the size of municipal workers’ houses but not the size of other residents’ houses.

Einbruch des Welthandels während der Finanzkrise – Buchtipp

Auf Vox.eu wurde ein neues E-Buch veröffentlicht, dass eingehend die Ursachen des Einbruchs des Welthandels während der Finanzkrise behandelt.

Im Zusammenhang damit untersucht Manzie Chinn, wie hoch die Einkommenselastizität sein muss, um den Importeinbruch der USA zu erklären.

Nachrichtenaggregation durch Blogging

Ich verlink mal einen Artikel von abnormal returns über den Wert von Blogs, die weniger eigenen Content erstellen, als Nachrichten zusammenzufassen und Links auf andere Artikel zu setzen.

Gleich mal ein Beispiel…

Ford und Larsen haben darüber geschrieben, warum es wichtig ist, übergroße (Too big to fail) Banken zu verkleinern, und wie dies geschehen könnte.

Bei Dealbreaker schreibt ein Hedgefund-Manager darüber, wie politische Entscheidungen in Emerging Markets sehr gut durch die Interessen korrupter Politiker und ihrer Geldgeber vorhergesagt werden können – und verbindet dies mit einer Analyse des Zusammenhangs zwischen Korruption und Credit Default Swaps. Wenig überraschend, steigen die Kosten eines CDS mit dem Niveau der Korruption. Damit verbunden ist ein Anstieg der Zinskosten korrupter Länder. Kernaussage:

That one can very clearly illustrate the fiscal cost (via higher borrowing costs) of corruption would suggest one motive – though hardly the only or most obvious one – for a country to clean up its act. Why hasn’t it happened already? Consider my old boss’s dictum. Corruption makes sense for the corrupt. The burden of higher borrowing costs falls on the great mass of citizens. The fruits of corruption accrue to… the corrupt!

Bereits Anfang des Jahres wurde (u. a. von Krugman) festgestellt, dass entsprechend der Taylor-Regel auch ein Leitzins von 0% noch rezessionsverstärkend wirkt. Die Situation ist noch nicht besser geworden.

Menzie Chin hat mal durchgerechnet, welchen Effekt eine Aufwertung der chinesischen Währung Remnimbi auf Chinas Handelsbilanz hätte, und kommt zum Schluss, dass dadurch nur gut ein Drittel des Handelsbilanzüberschuss verschwinden würde. Um zu einer ausgeglichenen Leistungsbilanz zu kommen, müsste China auch Staats- und privaten Konsum verstärken.

Und drei Autoren schreiben über von makroökonomische Indikatoren: Jeff Frankel erklärt, was Früh- und was Spätindikatoren sind,  econompicdata schreibt, dass die Frühindikatoren an Aussagekraft verlieren und Menzie Chin spekuliert über die Revision der Wachstumswerte aufgrund neuer Einzelergebnisse.

Artikelserie

Bin ich gerade drüber gestolpert: Das Brookings Institute hat eine Serie mit Arbeitspapieren „Fixing Finance“ – der Titel hört sich zumindest interessant an.

Die Finanzkrise und das Versagen der Wirtschaftswissenschaften

Mehrere Universitätsprofessoren haben sich letztes Jahr in Dahlem zusammengesetzt und darüber diskutiert, warum Ursachen und Ausmaß der Finanzkrise von der Wissenschaft so spät erkannt und falsch eingeschätzt wurde. Die Ergebnisse haben sie in einem Paper zusammengefasst.