In den USA läuft zur Zeit eine Diskussion darüber, die giftigen Wertpapiere der Banken in einer bad bank zu bündeln, wobei vorgeschlagen wird, dass der Staat diese Bank mit dem nötigen Geld ausstattet, um diese Wertpapiere zu einem fairen Marktpreis aufzukaufen. Im Grunde wird hier noch einmal das ursprüngliche Konzept von MOAB wieder aufgewärmt. Paul Krugman schreibt hier, warum dieser Vorschlag immer noch sinnlos ist, solange der Staat nicht bereit ist, die Banken, die davon profitieren sollen, zu nationalisieren.
Archiv der Kategorie: MOAB
US-Bürgschaften ins Verhältnis gesetzt
Früher war ein Spruch amerikanischer Haushaltspolitiker „Eine Milliarde hier, eine Milliarde dort, und schnell spricht man über eine richtige Menge Geld.“
Sieht so aus, als müsste der Spruch überarbeitet werden.
Quelle: econompicdata.com
Ich bin eine Bank…
… und meine Frau ist auch eine Bank. Willem Buiter möchte auch was von TARP abbekommen.
Passenderweise berichtet Across the curve, dass auch die somalischen Piraten einen Antrag gestellt haben, als Bank anerkannt zu werden.
Zur Nomenklatur
Bisher gab es in den USA das TARP – Troubled Assets Relief Program, an dieser Stelle auch Mother of all bailouts genannt. Durch den Politikwechsel von Hank Paulson, der den Aufkauf von Ramschanleihen ausschließt, bevor er überhaupt begonnen hat, wurde daraus TERP – Troubled Equity Relief Program. Aber vielleicht sollte man es auch einfach MHGS nennen – Moral Hazard Generation Scheme, denn dadurch, dass heute jeder, der Probleme hat, irgendwie zur Bank wird, werden gerade die Unternehmen gerettet, die aufgrund eigener Unfähigkeit vor der Pleite stehen – siehe General Motors, deren Kursziel von der Deutschen Bank mit Null angegeben wird, und Goldman Sachs stellt die Analyse ein, weil kein Ausweg gesehen wird, dass die Aktionäre von GM ungeschoren davonkommen könnten.
Auf FT Alphaville wird der Begriff eingehender durchdekliniert.
The day after
Der Weltuntergang, der uns versprochen wurde, wenn der Bailout-Plan nicht umgesetzt würde, ist also ausgeblieben, die europäischen Märkte konnten sich halten, und New York konnte sogar über die Hälfte der Verluste wieder gutmachen. Dexia wurde nach dem Beispiel von Fortis aufgefangen, und ansonsten sind die Banken stabil geblieben.
Es kann natürlich keiner sagen, wie es morgen weitergeht, aber mit ein bißchen Optimismus kann man wohl annehmen, dass der Paulson-Plan nicht überlebensnotwendig ist, dass also Zeit bleibt, einen Plan auszuarbeiten, der an die Wurzeln des Problems geht – Vertrauen wiederaufbauen, Banken rekapitalisieren und den Interbankenmarkt wiederbeleben. Wenn die Märkte bis Donnerstag – wenn der Kongress wieder zusammentritt – stabil bleiben, könnte womöglich der Paulson-Plan zu Grabe getragen werden, weil dann noch weniger Anreize für die Abgeordneten bestehen, diesen unpopulären Plan umzusetzen.