Too big to fail – mal ein neuer Gesichtspunkt

Wie Paul Volcker und Mervin King argumentieren, sollten  – wie unter dem Glass-Steagal-Gesetz – Geschäftsbanken und Investmentbanken wieder organisatorisch getrennt werden. Yves Smith schreibt, dass dies zwar aus anderen Gründen ein sinnvoller Vorschlag wäre, aber dadurch das Problem der systemrelevanz großer Investmentbanken nicht beseitigt würde: Der Punkt liegt darin, dass viele Finanzierungsaufgaben, die traditioneller Weise durch Geschäftsbanken übernommen wurden, durch die Möglichkeit der Verbriefung und des Handels dieser Verbriefungen durch die Kapitalmärkte übernommen werden – sie vergleicht dies mit dem Unterschied zwischen Mainframe-Computern und Distributed Computing (man könnte auch im Sinne der Neuen Institutionentheorie ein Wandel bei der Effizienz der Kapitalbeschaffung von internen Lösungen zu externen Lösungen stattgefunden hat).  Insofern ist das gesamte Bankgeschäft mittlerweile auf Investmentbanking angewiesen, und eine Trennung würde nicht dazu führen, dass diese Banken als nicht systemrelevant gefahrlos in die Pleite geschickt werden könnten.

Bank of England – Governor: Zerschlagt die Banken

Das zentrale Problem der Finanzkrise ist die Existenz von Banken, die systemrelevant sind, und daher vom Staat am Leben erhalten werden müssen. Marvin King, Governor der Bank of England hat in einer Rede gefordert, dass Banken entsprechend ihrer Geschäftszweige aufgespalten werden sollen: einerseits den Teil, der für die Gesamtwirtschaft notwendig ist (z. B. Zahlungsverkehr und Einlagengeschäft), und den unbedeutenden Teil (z. B. Eigenhandel). Nach einer solchen Aufteilung würden Banken, die sich auf wirtschaftlich notwendige Bankgeschäfte spezialisieren, stärker überwacht, aber auch vom Staat garantiert werden, wie dies z. B. bei Energie- und Telekommunikationsversorgern der Fall ist, während die anderen Banken, die sich auf die anderen Geschäfte spezialisieren, frei agieren können, aber keine staatliche Garantie bekommen.

Vorhersehbar unvorhersehbar

Bekanntermaßen hat die Königin von England an die Ökonomen die Frage gestellt, warum sie die Krise nicht vorhersehen konnten. William Easterly sieht in dieser Unfähigkeit kein Problem der Volkswirtschaftslehre, sondern vertritt den Standpunkt (mehr oder weniger ernsthaft), dass die Volkswirte auf der Grundlage der Effizienzmarkthypothese schon lange vorher bekannt gegeben hätten, dass sie nicht in der Lage wären, Crashs vorherzusehen.

Futures Trading – Old School Style

Paul Tudor Jones war einer der erfolgreichsten Futures-Spekulanten in den 1980er Jahren, und der US-Sender CBS hat kurz vor dem Crash im Oktober 1987 eine Doku über ihn gedreht. Mittlerweile mag Jones diese Doku nicht mehr,  und hat versucht, alle existierenden VHS-Kopien aufzukaufen – jetzt gibt es die ganze Sendung auf youtube.