Felix Salmon nimmt den Gedanken auf, wie man mit Banken umgehen muss, die zu groß sind, als dass der Staat sie untergehen lassen dürfte, weil dadurch inakzeptable volkswirtschaftliche Folgeschäden entstehen würden. Das Problem dabei ist, dass solche Banken einerseits den Staat mit ihrer Bedeutung erpressen können, sie unter allen Umständen zu retten, und zum anderen, dass diese Banken im Wissen um ihre Bedeutung unnötige Risiken auf sich nehmen können, da Gewinne und Verluste nicht mehr symmetrisch sind, weil die Verluste im Zweifelsfall vom Staat übernommen werden. Mag zwar sein, dass dabei dann die Aktionäre leer ausgehen, aber die Manager haben in letzter Zeit deutlich gemacht, dass Shareholder Value eindeutig die zweite Stelle hinter der Entlohnung der Manager einnimmt.
Im Grunde gibt es dagegen nur zwei Strategien, die der Staat verfolgen kann: Entweder er zerschlägt die Banken, die zu groß geworden sind, oder er reguliert sie so stark, dass die Banken keine überhöhten Risiken eingehen können. Salmon argumentiert, dass die Erfahrung zeigt, dass funktionierende Bankensysteme immer auch sehr große Banken hervorbringen (meiner Meinung nach eine Folge der zunehmenden Skalenerträge, die theoretisch zu natürlichen Monopolen führen, wenn der Staat nicht eingreift), so dass eine Zerschlagung nicht möglich ist. Insofern bleibt als Ausweg nur eine stärkere staatliche Kontrolle der Banken.