Martin Wolf hielt seine Rede bei der Jahresparty der FT-Volkswirte und lud unsere Zunft ein, in Zukunft bescheidener zu werden vor dem Hintergrund, dass die breite Masse der Volkswirte die Finanzkrise nicht in dieser Form vorhersehen konnten.
Ein wichtiger Punkt, der seiner Meinung nach dazu führte, dass insgesamt die Schwere der Finanzkrise nicht vorhergesehen wurde, ist die übertriebene Spezialisierung in der Wissenschaft, wo zwar Makroökonomen, Risikomanager usw. jeweils ein Krisenszenario in ihrem Wissengebiet erkannt haben, aber nicht die Abhängigkeit zwischen den unterschiedlichen Krisenszenarien – dass also effektiv die Krise im einen Bereich die Krise im nächsten Bereich ausgelöst hat.
In der Diskussion bringt Paul Seabright diesen Punkt, der meiner Meinung nach erwähnenswert ist:
The real surprise, though, was that the bubble burst because banks stopped trusting each other before the rest of us stopped trusting banks – we had become used to the fiction that banks’ collective self-confidence was limitless and that it was only the small-depositor public’s trust that had to be kept going by deposit insurance and cheap money.
Banks were supposed to exercise selective and careful trust of each other, rather than veering between blind confidence and the sudden suspension of trust en masse.
Vielleicht müssen hier mal die Modelle des Bank run überarbeitet werden.