Wie sich der eine oder andere noch erinnert, sind Mitte September 2008 alle Investmentbanken unter großen Druck geraten. Für Morgan Stanley lässt sich dieser Druck relativ leicht auf Leerverkäufe zurückführen – nur anders als man erwarten sollte: Es waren nicht Leerverkäufe von Morgan Stanley-Aktien die zum Run führten, sondern die Forderung Morgan Stanleys, Leerverkäufe von Finanztiteln zu verbieten. Nun sollte man nicht vergessen, dass die größten Kunden von Morgan Stanley die Hedgefonds sind, deren Geschäftsmodell darauf angewiesen ist, Leerverkäufe tätigen zu können. Insofern hat hier Morgan Stanley die Hände gebissen, die es bisher gefüttert hatten – und die Hände wurden dann schnell zurückgezogen. Zum Beispiel berichtete das Wall Street Journal:
“It’s one thing to complain, but another to put out a memo blaming your clients,” says Mr. Chanos, who adds that the development all but ended a more-than-20-year relationship with Morgan Stanley.
Binnen Tagen zogen Insgesamt drei Viertel der 1.100 Hedgefonds-Kunden ihre Mittel teilweise oder ganz aus Morgan Stanley ab – genug, um die Bank tatsächlich in Schwierigkeiten zu bringen. Mehr Details gibt es bei FT Alphaville.