Innerhalb der letzten 1-2 Monate hat sich eine interessante – und bedenkliche Entwicklung an den Anleihmärkten ergeben: Während die Differenz in der Rendite von normalen Treasury Bonds und inflationsindizierte T-Bonds über die letzten Jahre relativ konstant bei 2% lag, hat sich die Differenz umgekehrt, und die inflationsindizierten T-Bonds liegen 1% über den normalen T-Bonds.
Die Verbindung zwischen diesen beiden Anleihen ist relativ einfach: Im Gleichgewicht entspricht die Rendite der normalen T-Bonds der Summe der Rendite der indizierten T-Bonds und den Erwartungen der Marktteilnehmer für die durchschnittliche Inflation über die Laufzeit der Anleihe. Dementsprechend kann man davon ausgehen, dass der Markt, nachdem er die letzten Jahre relativ stabil von 2% Inflation p.a. ausgegangen ist, jetzt 1% Deflation erwartet.
Würde man nur den Spread betrachten, könnte man natürlich auf die Idee kommen, dass einfach der liquidere Markt für normale T-Bonds sich stärker bewegt hat, aber dann hätten beide Zeitreihen in die gleiche Richtung gehen müssen, vor allem hätte es keine entgegengesetzte Bewegung der indizierten Bonds geben dürfen.