Zur Erinnerung: Was ist eine Liquiditätsfalle? Eine Liquiditätsfalle entsteht dann, wenn die Zentralbank die Zinsen auf Null senkt, und die Banken dennoch keine Kredite vergeben. Um sich die Folgen anzusehen, muss man nur die Entwicklung Japans seit 1990 betrachten.
Nach FT Alphaville sind die USA jetzt „offiziell“ in der Liquiditätsfalle: Seit heute werden Überschussreserven der Banken nicht mehr mit einem Abschlag verzinst, sondern zur normalen Target Rate – womit sich der Interbankenmarkt noch weiter abschwächen wird. FT Alphaville sieht dies als ersten Schritt dazu, dass die Zentralbank dazu übergehen wird, die wachsende Staatsverschuldung der USA direkt zu monetarisieren. Was bedeutet dies: Bisher war die Regierung gezwungen, neue T-Bills am Markt zu verkaufen, d. h. die Geldmenge blieb stabil. Jetzt verkauft sie die T-Bills an die Zentralbank, also wächst die Geldmenge mit der steigenden Staatsverschuldung. Zur Zeit ist dass noch kein Problem, weil ja gerade der Einbruch des Interbanken-Geldmarktes deflationär wirkt.
Mehr Hintergrundinformationen gibt es bei Brad DeLong und Paul Krugman.
Und was hat das mit einem Hubschrauber zu tun? Bernanke hat in eine Rede auf das Gedankenexperiment verwiesen, dass im Falle einer Deflation die Zentralbank zur Not Bargeld aus Hubschraubern werfen könnte, um Geld unter das Volk zu bringen.